Kurzbeschreibung:

Eine alte und eine alternde Band sind auf keinen Fall zu verwechseln. Judas Priest gehören eindeutig zur ersten Kategorie. Denn zwischen ihrem ersten Album Rocka Rolla und Invincible Shield, ihrem 19. Studiowerk, liegen 50 Jahre. Ein halbes Jahrhundert... Logischerweise müsste die britische Combo also uralt sein. Aber diese alte Band hat es immer noch in sich – sanfte Untertreibung! – und das, obwohl nicht alle aktuellen Mitglieder im Gründungsjahr 1969 dabei waren. Das 2018 erschienene hervorragende Album Firepower ist der schönste Beweise dafür. Nach diesem Album fiel es schwer, weiterzumachen, aber sie haben es geschafft!

Dieser „unbesiegbare Schild“ ist ein außergewöhnliches Meisterwerk: Die Band schöpfte aus dem Besten, was sie in den 80er und frühen 90er Jahren hervorgebracht hat, und ließ gleichzeitig eine große Vielfalt an Klängen und Stimmungen in ihre Kompositionen einfließen. Dabei verleugnete sie nie ihre musikalische Identität, die tief im Heavy Metal verwurzelt ist, den sie so erfolgreich demokratisiert hat. Judas Priest amüsieren sich gleich zu Beginn des Albums (im Intro von Panick Attack), mit Keyboardklängen, bevor sie in Songs wie As God Is My Witness, Invicible Shield oder Sons of Thunder in unglaublichen Gitarrenkapriolen die Sau rauslassen, um dann in Giants in the Sky und Devil in Disguise zu groovigen Stimmungen übergehen. Andy Sneap – der Mann an den Reglern (aber auch an der Gitarre, wenn er die Band nicht auf der Bühne begleitet) weiß, wie man einen 80er-Jahre-Vibe in eine moderne Produktion einfließen lässt, und setzt die Komposition und die Arrangements wieder einmal perfekt in Szene.

Invicible Shield ist eine gewaltige Ohrfeige für ein ganzes Publikum aus treuen Anhängern und zwiespältigen Zuhörern, die sich fragten, ob die Band nach so vielen Jahren noch mithalten könne (mit seinen 72 Jahren ist Rob Halford immer noch ein unglaublicher Sänger). Vor allem positioniert sich das Album von Anfang an in seiner Kategorie als eines der besten des Jahres. Die Konkurrenz darf zittern, auch wenn sie 20 oder 30 Jahre weniger auf dem Buckel hat. Judas Priest sitzen nach wie vor bequem und sicher auf ihrem Thron.

1. Panic Attack (5:26)
2. The Serpent and the King (4:20)
3. Invincible Shield (6:21)
4. Devil in Disguise (4:47)
5. Gates of Hell (4:38)
6. Crown of Horns (5:46)
7. As God is my Witness (4:36)
8. Trial By Fire (4:21)
9. Escape From Reality (4:25)
10. Sons of Thunder (2:59)
11. Giants in the Sky (5:04)
12. Fight of Your Life (4:20)
13. Vicious Circle (3:01)
14. The Lodger (3:53)