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Kurzbeschreibung:
Teilnahme auf eigene Gefahr Es war, als umschwebe ihn ein Dämon. Ein fremdes, unsichtbares, unhörbares Wesen, das ihn leitete, in ihm dachte, ihn zu Handlungen veranlaßte, die er nicht ausführen wollte. Und doch gehorchte er. Wie unter einem rätselhaften Zwang. Mit Vernunftgründen war es nicht zu erklären, daß er jetzt hier auf der Tower Bridge stand und ins trübe Themsewasser hinunterstarrte. Seine Kollegen im Forschungszentrum Wye schätzten ihn als einen der Besonnensten ihrer Gruppe. Wenn Professor Camy ihnen vorhielt, Robert Laper vereinigte in sich die ideale Mischung aus Ideenreichtum und analytischem Verstand, so stimmten sie dem Chef neidlos zu. Würde ich zu einem von ihnen gehen, dachte Laper, mich ihm anvertrauen, von diesen Qualen sprechen, die mir der Unsichtbare zufügt, von der unsäglichen Angst, die er mir einflößt, mir würde keiner der Männer glauben. Er umklammerte das Geländer und focht den inneren Kampf weiter aus. Ich habe keinen Grund, mich umzubringen, dachte er. Aber der Dämon in ihm widersprach. Du mußt und wirst es tun. Du hast erreicht, was dein Geist vermag. Es gibt kein höheres Glück, als auf dem Gipfel zu sterben. Ich habe noch viele Jahre vor mir, dachte Laper. Ich fühle mich spannkräftig, fit, gesund, bin voller Ideen. Zwar gehöre ich nicht zu den Strenggläubigen, aber ich glaube, daß Selbstmord Sünde ist. Zumindest Verschwendung, wenn man für die Nachwelt noch etwas leisten kann. Ich leide nicht unter Depressionen. Es geht mir gut. Mein Familienleben ist intakt. Ich bringe mich nicht um! ..
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