
|
Kurzbeschreibung: Der Wahnsinn des Schlachtens und die Abgründe der menschlichen Seele
Brutal und offen werden die alltäglichen Gräueltaten in den Schlachthöfen dieser Welt gezeigt. Die harte und unverblümte Sprache ist nichts für schwache Nerven: In jedem der sieben Kapitel wird eine Tierart auf bestialische Weise zur Schlachtbank geführt. Sachlich wie emotionslos wird über das Leben und Sterben der Tiere berichtet, also über industrielle Zucht, Haltung und letztendlich die Schlachtung der gequälten Kreatur. Aber es geht noch weiter: In jedem Kapitel führt der Autor menschliche Abgründe vor und schickt auch seine Romanfiguren auf die (emotionale) Schlachtbank.
Auf der zweiten Ebene stehen die sieben Todsünden: Hochmut, Gier, Zorn, Wollust, Völlerei, Trägheit und Neid im Mittelpunkt der Erzählung. Hier begegnet Hartmut Menschen in seiner näheren Umgebung, deren Denken und Handeln von jeweils einer der Todsünden geprägt ist: Aspekte wie die Raffsucht an der Börse, Kindesmissbrauch in der eigenen Familie, das Leben von Obdachlosen, Konsumzwänge oder Aspekte der Migration sind das jeweilige Leitthema.
Der Sprachstil irritiert. Der Ich-Erzähler prangert nicht an, sondern schlüpft in die Rolle eines vermeintlichen Psychopaten und spielt so mit den Gefühlen des Lesers. Erkennt dieser die beiden Ebenen des Romans nicht, wird er sich womöglich empört und angewidert abwenden. Taucht er jedoch ein in die Tiefe der Sprache, wird ihm bewusst, dass der Autor den Menschen und sein Verhalten gegenüber Mensch und Tier messerscharf analysiert – und mit ihm hart und unerbittlich ins Gericht geht. ..
|